Kreatives Brandenburg

Brandenburgs Kreative in der Pandemie (VII): Monika Leonhardt

Brandenburgs Kreative in der Pandemie (VII): Monika Leonhardt

Die Corona-Pandemie hat die Kultur- und Kreativwirtschaft nicht nur ausgebremst, sondern teilweise in existenzielle Nöte gebracht. Jetzt, nach einem Jahr Pandemie, heißt es: nach vorne schauen! Auch 2021 wird nicht einfach werden, aber es gibt Chancen, dass wir zu einer (neuen) Normalität kommen.

Kreatives Brandenburg will den Akteuren selbst eine Stimme geben, eine schlaglichtartige Bestandsaufnahme wagen. Wie sind Brandenburgs Kultur- und Kreativschaffende durch das vergangene Jahr gekommen? Wie ergeht es ihnen in der Krise? Was kann 2021 bringen? Heute:  Monika Leonhardt.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf die Arbeit ausgewirkt?
Ich mußte die Arbeit mit meinen beiden Malgruppen einstellen. Sie sicherten mir die Mietzahlungen für mein Atelier im Haus der Künste in Frankfurt (Oder). Mein Kunstverein half mir aber und stundete mir die Miete. Die mir zur Verfügung stehende Zeit nutzte ich für die Umsetzung neuer Ideen. So malte ich 30 Augen von 30 Persönlichkeiten von Frankfurt (Oder) und fertige in einer Projektgruppe ein dazu gehörendes Buch an. Alles unter dem Titel „ Augen_Blicke über unsere Doppelstadt Frankfurt (Oder) Slubice

Welche neuen Arbeitsweisen, Verbreitungs- und Kommunikationswege wurden geschaffen oder genutzt?
Wir nutzen die Plattform Startnext.com um Spenden für das Buchprojekt zu sammeln. Die Aktion läuft noch bis 30.4. 2021. Über Youtube drehten wir ein kleines Video. Das Augenprojekt wurde über das Cityboard der Stadt vorgestellt.

Welche neuen Projekte (die es so ohne die Pandemie nicht gegeben hätte) wurden entwickelt?
Seit August 2020 arbeite ich an dem Projekt: Augen_Blicke über unsere Doppelstadt . Die Idee entstand durch die lähmende Coronzeit. Was sehen wir zuerst wenn wir uns begegnen? Die Augen oberhalb des Mundschutzes sind zu sehen. Mir fiel auf, dass ich zuerst in das linke Auge schaute. Für mich war nun klar, ich muss dieses Auge zeichnen. Als Erstes zeichnete ich das Auge von Monika Linde. Hier probierte ich mich noch aus und verewigte mich in diesem Auge. Das Projekt war geboren! Gezeichnete Augen und dazu ein Begleitbuch in Deutsch/Polnisch. Für das Projekt wurden 30 Persönlichkeiten ausgesucht. Es sollten Menschen aus Frankfurt (Oder) und Slubice sein, die für ihre Stadt und das Zusammenleben ein hohes Engagement zeigen. Die Persönlichkeiten wurden immer empfohlen von einer Persönlichkeit, die bereits ihr gezeichnetes Auge für die Öffentlichkeit freigegeben hat, solange bis die Zahl 30 erreicht war. Die Augen wurden von mir mit Kohle im Format 50 x 70 cm auf Papier gezeichnet. Dazu wurden den Persönlichkeiten folgende vier Fragen gestellt:

  1. Was bedeutet für Sie das Leben in der Doppelstadt?
  2.  Wofür schlägt Ihr Herzblut?
  3.  Was sind Ihre Lebensziele?
  4.  Sind Sie glücklich?


Auf die Fragen zu antworten ist nicht immer einfach, weil sie auch Dinge berühren, auf die die eine oder andere Aussage schwer fällt. In diesem Buch werden die Augen und die Antworten auf die Fragen wiedergegeben. Die Texte erlauben Einblicke in das Leben der Doppelstadt und das Engagement der Bürger für Andere und in den verschiedenen Vereinen. Sie zeigen die Vielfalt eines Angebotes, dass das Leben in einer Stadt interessant und liebenswürdig macht. Es wäre schön, wenn es noch mehr Menschen gibt, die mit offenen Augen durch ihre Stadt gehen und sich für sie engagieren.

Welche Unterstützung (privat/ staatlich) hast Du erhalten?
Sehr große Hilfe erhielt ich von privaten Spendengebern und mein Verein half mir natürlich.

Welche Erwartungen gibt es für 2021?
Ich hoffe natürlich sehr, dass es wieder Ausstellungen mit Besuchern geben wird und die Museen und Galerien geöffnet werden. Eigentlich alle kuturellen Einrichtungen öffnen

Welche Erwartungen gibt es an die gesellschaftlichen Akteure? An die Kultur- und Kreativszene selbst? An die Politik? An alle da draußen?
Es ist wichtig , dass Künstler/ Kulturschaffende nicht als letztes in der Reihe der zu Unterstützenden stehen. Ohne uns wird es doch sehr ruhig.

 

Monika Leonhardt stellt sich vor: Monika Leonhardt wurde 1955 in Falkensee in der Nähe von Berlin geboren. Von 1962 bis 1972 besuchte sie die Allgemeinbildende Polytechnische Oberschule. Hier prägte sich bereits die Liebe zur Malerei. Das Studium der Pädagogik mit Kunsterziehung vermittelte ihr erweiterte Grundkenntnisse der Malerei und so reifte die Entscheidung, Kunstmalerin zu werden. 1975 - 1985 arbeitet sie als Vorschulpädagogin und teilte mit den Kindern ihre Liebe zur Malerei. Nach langer Krankheit orientierte sie sich neu und widmete sich ab 2000 ganz der Malerei. Zuerst folgten Studien in der Aquarellmalerei, danach um 2012 Erweiterung der Malpalette um Acryl und Mischtechnik, sowie der experimentellen und abstrakten Malerei. 2014 wurde sie Mitglied des Glienicker Künstlerstammtisches, gestaltete Einzelausstellungen und beteiligte sich an Gruppenausstellungen. Seit 2015 ist sie freiberufliche Künstlerin. Inzwischen fanden verschiedenste Einzel/Gruppenausstellungen im In- und Ausland statt. Einige ihrer Bilder sind in Magazinen und Kunstbüchern in Deutschland, Amerika, Italien und Großbritannien zu finden. Eine besondere Freude ist es ihr, mit Künstlern unterschiedlichstem Genre zusammen zu arbeiten. Schriftsteller haben ihren Bildern in ihren Büchern einen wundervollen Platz eingeräumt. So wurden nicht nur tolle Cover erstellt, auch die Inhalte der Bücher wurden durch die Bilder unterstützt. 2017 konnte sie ihr erstes Buch " Gelebte Bilder " veröffentlichen. 2018 folgte dann das Buch "Geschenkte Phantasien", 2019 Buch und eBook "Mein Glück im Leben". 

Monika Leonhardt findet man unter www.monika-leonhardt.de auf Facebbok und Instagram.

Serie: Brandenburgs Kreative in der Pandemie

(I): MIKALO

(II): Simone Westphal

(III) Tobias Thiele

(IV) Urban Art

(V) Theaterkollektiv FRITZAHOI!

(VI) Ute Manoloudakis

JETZT MITMACHEN


Alle Kreativschaffenden in Brandenburg sind aufgerufen, sich an der aktuellen Umfrage von Kreatives Brandenburg zu beteiligen. Einfach die folgenden Fragen beantworten und alles an info@kreatives-brandenburg.de schicken.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Deine/ Ihre/ Eure Arbeit ausgewirkt?

Welche neuen Arbeitsweisen, Verbreitungs- und Kommunikationswege hast Du/ haben Sie/ habt Ihr geschaffen oder genutzt?

Welche neuen Projekte (die es so ohne die Pandemie nicht gegeben hätte) hast Du/ haben Sie/ habt Ihr entwickelt?

Welche Unterstützung (privat/ staatlich) hast Du/ haben Sie/ habt Ihr erhalten?

Welche Erwartungen hast Du/ haben Sie/ habt Ihr für 2021?

Welche Erwartungen hast Du/ haben Sie/ habt Ihr an die gesellschaftlichen Akteure? An die Kultur- und Kreativszene selbst? An die Politik? An die Menschen, die Deine/ Ihre/ Eure Arbeit nutzen/ konsumieren/ hören/ sehen/ fühlen (wollen)?

In den kommenden Wochen stellt KREATIVES BRANDENBURG die Akteure, die an dieser Befragung teilnehmen, auf dem Webportal www.kreatives-brandenburg.de vor. Wir freuen uns über zahlreiche Antworten an info@kreatives-brandenburg.de .

Bitte auch einen kurzen Lebenslauf, Link zur Homepage/ Facebook/ Instagram etc. und ein Foto zur kostenlosen Nutzung an info@kreatives-brandenburg.de schicken!

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