Kreatives Brandenburg

Brandenburgs Kreative in der Pandemie (I): MIKALO

Brandenburgs Kreative in der Pandemie (I): MIKALO

Die Corona-Pandemie hat die Kultur- und Kreativwirtschaft nicht nur ausgebremst, sondern teilweise in existenzielle Nöte gebracht. Jetzt, nach einem Jahr Pandemie, heißt es: nach vorne schauen! Auch 2021 wird nicht einfach werden, aber es gibt Chancen, dass wir zu einer (neuen) Normalität kommen.

Kreatives Brandenburg will den Akteuren selbst eine Stimme geben, eine schlaglichtartige Bestandsaufnahme wagen. Wie sind Brandenburgs Kultur- und Kreativschaffende durch das vergangene Jahr gekommen? Wie ergeht es ihnen in der Krise? Was kann 2021 bringen? Heute: MIKALO 

alle Kreativschaffende in Brandenburg sind aufgerufen, sich an der Umfrage zu beteiligen – siehe unten

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf eure Arbeit ausgewirkt?
Wir sind seit März 2020 fast ausschließlich im Homeoffice, was sehr schade ist, denn unser Studio im Rechenzentrum und das damit verbundene Miteinander mit anderen (Sozio-)Kreativen fehlt uns sehr. Außerdem betreuen wir seit fast 15 Jahren leidenschaftlich einige Veranstaltungen ringsum unserem Heimatort Werder (Havel) grafisch, das ist natürlich im letzten Jahr gänzlich ausgefallen. Weitere Auftraggeber aus Veranstaltung, Tourismus und Gastronomie müssen zudem viel größere Hürden überwinden als die Kommunikation ihrer Projekte.

Welche neuen Arbeitsweisen, Verbreitungs- und Kommunikationswege habt ihr geschaffen oder genutzt?
Das Gute ist, dass wir schon vorher viel mit Tools wie Slack, Trello und Hangouts (jetzt Google Meets) gearbeitet haben. Mit dem Lockdown durften wir nun aber auch gefühlt alle anderen Webkonferenz-Möglichkeiten kennenlernen. Diese Entwicklung ist natürlich einerseits gut, weil man so nicht mehr von einem Termin zum nächsten hetzen muss. Aber diese Treffen haben auch Nachteile: zum einen fühlt sich der Input oft viel mehr an, da sich Umgebungsgeräusche oder Startschwierigkeiten oft nicht vermeiden lassen und zum anderen fehlt der direkte, häufig inspirierendste Kontakt zum Gegenüber.

Welche neuen Projekte (die es so ohne die Pandemie nicht gegeben hätte) habt ihr entwickelt?
Neben den Verlusten hatte das Jahr dennoch auch seine Errungenschaften, viele sehen (endlich) eine Chance in der Digitalisierung. Einige Personen kamen mit dem Wunsch auf uns zu mit ihren Projekten im Netz sichtbar zu werden. Andere, wie beispielsweise eine wichtige Messe im Gesundheitsweisen-IT, sind mit unserer Hilfe im letzten Jahr gänzlich auf den digitalen Raum ausgewichen. Im Rechenzentrum haben wir zudem in einem Supreme-Stream-Team einen Youtube-Channel initiiert, der mit zwei Formaten »E-V-A« mit Talkgästen und »futur zwei« als Shoppingerlebnis mit lokalen Artists viral ging. Mittlerweile sind auf »RZ spektral« aber auch diverse Kosmos-Konzerte online.

Welche Unterstützung (privat/ staatlich) habt ihr erhalten?
Privat erhalten wir insofern Unterstützung als das unser Homeoffice als solches respektiert wird und wir manchmal fast schon etwas wie einen Coworking-Space mit unseren Partnern erleben. Wir müssen also nicht allein in unserem Elfenbeinturm sitzen, sondern können uns zum Lunch auch mal mit Menschen austauschen, denen andere Dinge im Kopf umherschwirren.

Welche Erwartungen habt ihr für 2021?
Normalität wird so schnell wahrscheinlich nicht wiederkehren. Aber wir hoffen dennoch, dass wir bald wieder »unter Leute« kommen können – sei es beruflich, im Rechenzentrum oder privat mit der ganzen Mischpoke und/oder Freunden.

Welche Erwartungen habt ihr an die gesellschaftlichen Akteure? An die Kultur- und Kreativszene selbst? An die Politik? An die Menschen, die eure Arbeit nutzen/ konsumieren/ hören/ sehen/ fühlen (wollen)?
Wir versuchen unsere Erwartungshaltung zumeist so niedrig wie möglich zu halten ;) Trotzdem würden wir uns freuen, wenn endlich mal alle an einem Strang ziehen würden. Der Kultur- und Kreativszene wünschen wir vor allem Kraft, Ausdauer und weitere so spannende und oftmals sogar solidarische Konzepte wie "United We Stream" oder auch "Kultur macht Potsdam". Da wir uns als Designer eher als Dienstleister verstehen, entsprechen unsere Erwartungen an die User bzw. Konsumenten von uns gestalteter Kommunikationsmittel denen der Auftraggeber und diese können ganz unterschiedlichen Intentionen entsprechen. Sie sollten aber stets offen für Neues sein und nicht in konventionellen Strukturen verharren, es wandelt sich zur Zeit einfach eine ganze Menge.

MIKALO stellen sich vor
"Wir stehen für beratende Gestaltung aus Potsdam auf allen Ebenen: Konzeption, Kreation und Umsetzung. Der Name steht außerdem für jahrzehntelanges Teamwork und Austausch. Früher am Zeichenblock im Kinderzimmer und heute am Schreibtisch unseres Studios für Gestaltung. Im Rechenzentrum, Potsdams kreativer Mitte, haben wir unser berufliches Zuhause gefunden. Hier begleiten wir unsere Kunden und Partner vertrauensvoll von Beginn an, wenn es um das nutzerzentrierte Design ihrer Projekte und Ideen geht.

Micha über Maria: Maria hat eine Leidenschaft für Gedrucktes, Durchdachtes, minimal aber gut Gestaltetes. Früher wäre ich nie darauf gekommen, sie Master of Fine Arts zu nennen, seit sie 2016 von der HFBK Hamburg zurückkam, nennt sie sich tatsächlich so! Bei Mucho (Barcelona), Realgestalt und Gallery Print konnte sie ihre Sinne für Editorial Design, Grafik und Infografiken schärfen. Mit diesen Erfahrungen startete sie anschließend bei nulleins – brand creation als Designerin (Art Direction) in der Markenentwicklung und mit Branding-Projekten durch. Nächster logischer Schritt: Studio Mikalo.

Maria über Micha: Micha hatte mir ja schon immer etwas voraus: drei Jahre Lebenszeit. Schon in der Jugend hat er sich zuhause Grafikprogramme und Gestaltungstechniken selbst beigebracht – lange vor seiner Ausbildung zum Mediengestalter für Digital- und Printmedien und dem Studium Kommunikationsdesign an der HTW Berlin. Während andere auf dem Bolzplatz waren, hat er neue Styles entworfen. Sein Heimspiel sind heute Plakatgestaltung, Webdesign und Bilder sprechen zu lassen. Bevor er ins Studio Mikalo einzog, hat Micha bei Bergmann und Partner und als Freiberufler für gute Gestaltung gesorgt."

MIKALO findet man unter mikalo.studio, auf Instagram und bei Facebook.

 

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Alle Kreativschaffenden in Brandenburg sind aufgerufen, sich an der aktuellen Umfrage von Kreatives Brandenburg zu beteiligen. Einfach die folgenden Fragen beantworten und alles an info@kreatives-brandenburg.de schicken.

 

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf Deine/ Ihre/ Eure Arbeit ausgewirkt?

Welche neuen Arbeitsweisen, Verbreitungs- und Kommunikationswege hast Du/ haben Sie/ habt Ihr geschaffen oder genutzt?

Welche neuen Projekte (die es so ohne die Pandemie nicht gegeben hätte) hast Du/ haben Sie/ habt Ihr entwickelt?

Welche Unterstützung (privat/ staatlich) hast Du/ haben Sie/ habt Ihr erhalten?

Welche Erwartungen hast Du/ haben Sie/ habt Ihr für 2021?

Welche Erwartungen hast Du/ haben Sie/ habt Ihr an die gesellschaftlichen Akteure? An die Kultur- und Kreativszene selbst? An die Politik? An die Menschen, die Deine/ Ihre/ Eure Arbeit nutzen/ konsumieren/ hören/ sehen/ fühlen (wollen)?

In den kommenden Wochen stellt KREATIVES BRANDENBURG die Akteure, die an dieser Befragung teilnehmen, auf dem Webportal www.kreatives-brandenburg.de vor. Wir freuen uns über zahlreiche Antworten an info@kreatives-brandenburg.de .

Bitte auch einen kurzen Lebenslauf, Link zur Homepage/ Facebook/ Instagram etc. und ein Foto zur kostenlosen Nutzung an info@kreatives-brandenburg.de schicken!

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