Die Plage III

(1000+1 / 1000+ n; Ich plage mich / gebeugt von der Plagerei erhebe ich mich über sie)

Die Jahre 2020/21 stehen unter dem Eindruck zweier weltweit als existenzbedrohende Krisensituationen erlebter natürlicher Plagen : Der Sars-Covid-19 Pandemie und der Wüstenheuschreckenplage von Ostafrika bis Pakistan. Diese Plagen erleben wir mit einem camus´schen Gefühl des Ausgeliefertseins und der Bedrohung und das zu einem Zeitpunkt zu dem der Mensch sich selbst doch mit der Ausrufung der Epoche des Anthroprozäns zum alles beherrschenden Einflussfaktor erklärt hat...
Beide Plagen bergen jede für sich die Gefahr eines exponentiellen Wachstums ihrer Bedrohungspotentiale. Letzteres ist für die Faszination des Schreckens verantwortlich, die wir ähnlich der eines Horrorfilms erleben. Die existenzvernichtenden Folgen beider Plagen sind der visuellen Wahrnehmung zugänglich. Aber nur die Wirkungsweise der Heuschreckenplage ist mit bloßem Auge sichtbar. Deshalb dient sie mir auf der Metaebene meiner Installation als Symbol für die Erfahrung im Umgang mit Plagen schlechthin.
Ein kleiner Heuschreckenschwarm von der Größe eines Quadratkilometers kann laut FAO pro Tag eine Menge an Mais vertilgen, die dem Verbrauch dieses Grundnahrungsmittels durch 35.000 Menschen entspricht. Eine Heuschrecke frisst pro Tag das Äquivalent ihres Körpergewichts. Auf jeder Schachtel meiner Installation sind 5 Heuschrecken als Kopien meiner Zeichnung aus meinem Werk „Plage I“ sichtbar. Für jede dieser 5 Heuschrecken finden sich in jedem Kubus 20 abgezählte Maiskörner, insgesamt pro Kubus 100. Ich habe also 130.000 Maiskörner abgezählt. Die oberen 3 Collagen enthalten ca. 800 Heuschrecken, die ich aus den Postkarten zu meiner Ausstellung “Die Plage I“ ausgeschnitten habe. Die 3 Graphiken darunter zeigen Ausschnitte aus einem Maisfeld vor dem Heuschreckenbefall...
https://ucar.ent.sirsi.net/custom/web/content/exposiciones/plaga/plaga_menu.html

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