Theodor Fontanes meist rezipiertes Werk ist eine Dreiecksgeschichte mit tragischem Ausgang um seine namhafte Titelfigur Effi Briest, ihren Ehemann Baron von Innstetten und Liebhaber Major von Crampas. Fontane wollte „seine Effi“ explizit als Kritik der damals vorherrschenden Gesellschaft verstanden haben. Wieso aber muss Effi Briest dafür sterben? Während ihr reales Vorbild Elisabeth von Plotho (1853-1952) fast hundert Jahre alt werden durfte? Hat Theodor Fontane mit „Effi Briest“ einen „literarischen Femizid“ begangen? Wieso verherrlichen wir männliche Gewalt an Frauen und entschuldigen sie durch „Liebe“? Wie kann entgegen normierter Vorstellungen von Geschichte ein anderes Leben aus biographischen Quellen auferstehen? Und welche Aussagen über den Autor, seine Epoche und das Patriarchat lassen sich darüber treffen?
Premiere am 10.06.2022
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