Beschreibung
Die Erzählung Begräbnis einer Gräfin hat Wolfgang Kohlhaase nach einer wahren Begebenheit geschrieben: Die verwitwete Gräfin von Schwerin war die letzte Herrin auf Schloss Stolpe. Bei Kriegsende lehnte sie eine Flucht vor der heranrückenden Roten Armee ab, musste jedoch wegen der Enteignungen im Zuge der Bodenreform noch 1945 den Familiensitz verlassen. Seitdem lebte sie in Lüneburg. Die Gräfin starb im Frühjahr 1957 und wurde, nicht ohne Schwierigkeiten, als „Stückgut“ nach Stolpe überführt und dort beerdigt. Ein Schicksal, dass an das von Carl Hans von Hardenberg und seiner Frau Renate erinnert, die Schloss Neuhardenberg ebenso verlassen mussten und deren Bestattung im Familiengrab an der Schinkel-Kirche durch die DDR-Behörden verhindert wurde. Erst nach dem Fall der Mauer konnten sie in Neuhardenberg beigesetzt werden.
Jutta Hoffmann liest die Erzählung von Wolfgang Kohlhaase und spricht im Anschluss mit dem Autor über sein Werk.